Fahrhinweise für die Elbe in Sachsen-Anhalt und Sachsen  
 
Zulassung Unter Beachtung der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung ist das Segeln auf der Elbe erlaubt.  
 
Kilometrierung Die Elbe ist kilometriert beginnend mit dem Kilometer 0,0 an der deutsch-tschechischen Grenze bis Kilometer 769,4 (Feuerschiff Elbe) in Richtung Nordsee. Eine Besonderheit ist der Kilometersprung von 250,5 auf  252,0 bei Roßlau. Den Kilometer 251 gibt es nicht. Den Kilometer 121 bei Strehla hingegen gibt es gleich zweimal. Die Bezeichnung der Ufer erfolgt zu Tal fahrend wie folgt: - Rechtes Ufer (RU) an Steuerbord mit roter Betonnung - Linkes Ufer (LU) an Backbord mit grüner Betonnung 
 
Fahrrinnentiefe Die Elbe ist von Tschechien bis zur Schleuse Geesthacht tidenfrei, unterliegt jedoch saisonalen Wasserstandsschwankungen. Beste Zeit für die Befahrung mit tiefgehenden Booten (ab ca. 100 cm Tiefgang) ist regelmäßig das Frühjahr bzw. der Herbst. Im Sommer kann Niedrigwasser auftreten (z.B. 2003 und 2004). Ganzjährig gute Bedingungen herrschen im Regelfall für Boote mit einem Tiefgang bis 80 cm vor. Der wichtigste Erfolgsfaktor für einen erholsamen Törn auf der Elbe ist der regelmäßige Abruf der  aktuellen Fahrrinnentiefen und deren Entwicklungstendenz. Die Elbe ist dazu in 9 Fahrrinnentiefenstrecken aufgeteilt, wovon 2 im beschrieben Abschnitt liegen:  
Nr.           km                          ca. von - bis
3              109,4 – 200,0         Riesa – Elstermündung
4              200,0 – 290,7         Elstermündung – Saalemündung  
Die Tauchtiefen für diese Strecken werden täglich aktuell bekantgegeben. Die Angaben erfolgen in Zentimeter. Im Regelfall beträgt die Fahrrinnentiefe im Abschnitt über 1,5 m. Bei aandauernd trockenen Wetterlagen können sich jedoch Niedrigwassersituationen einstellen.      
 
Nautischer Informationsfunk   Revierzentrale Magdeburg UKW-Kanal 79, Tel. 039222 / 2663.
Lagemeldungen werden täglich um 9:30, 13:30 und 17:30 Uhr ausgegeben (Wasserstände und Fahrrinnentiefen jeweils 8:30, 12:30 und 16:30 Uhr).   Pegelstände lassen sich unter folgenden Rufnummern telefonisch abfragen:  
Pretzsch-Mauken (035388) 19429
Wittenberg (03491) 19429
Dessau (0340) 19429
Aken (034909) 19429
Messwertansager: (0351) 8928260
Hochwasservorhersage Sachsen: (0351) 8928259 oder 261  
Pegelstände für Sachsen im Internet: www.umwelt.sachsen.de  
 
Höchster Schifffahrtswasserstand (HSW) Bei Erreichen der folgenden Wasserstände ist die Elbe nicht mehr schiffbar. Die Behörde kann die Schifffahrt innerhalb der Streckenabschnitte untersagen.  
Von – bis Pegel / Stand
Riesa - Elstermündung Torgau > 620 cm
Elstermündung – Saalemündung Roßlau > 530 cm  
 
Strömung Die Fließgeschwindigkeit beträgt im Schnitt um 3-5 km/h. Bei höheren Wasserständen nimmt die Strömungsgeschwindigkeit zu. 6 km/h und mehr sind möglich.  
 
Kennzeichnung der Fahrrinne Vom Kilometer 121 in Sachsen bis zur Mündung der Saale erfolgt die Kennzeichnung der Fahrrinne durch Landbaken am Ufer  (am LU in Grün/weiß, am RU in rot/weiß) bzw. durch Stangen oder Schwimmstangen (sogenannte Balkenbober), an kritischen Stellen durch Tonnen. Häufig befinden sich diese Kennzeichen bereits außerhalb der Fahrrinne. Ein ausreichender Sicherheitsabstand ist daher unbedingt einzuhalten. Alle Kennzeichen für die Fahrrinne werden durch die Wasser- und Schifffahrtsämter ständig dem natürlichen Flussregime angepasst.   Das System der Übergangs- und Lakebaken ist sehr einfach und eindeutig: - Übergangsbaken markieren den Wechsel von einer auf die andere Uferseite (auf dem RU ein gelbes stehendes Kreuz, auf dem LU ein gelbes liegendes Kreuz) - Lagebaken markieren die Fahrrinne zwischen den Übergangsbaken (auf dem RU ein rotes liegendes Quadrat, auf dem LU ein grünes auf der Spitze stehendes Quadrat). Um Grundberührungen zu vermeiden sollten die Mäander mit tiefer gehenden Booten stets sehr sorgfältig ausgefahren werden. Unbedingte Fahrrinnentreue ist in diesem Abschnitt wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Törn. An der Elbe können sich besonders an den Gleithängen (Innenkurve) der Mäander Sedimentablagerungen bilden, die ständig ihre Lage verändern. Sportschiffer sollten daher immer die aktuelle Bezeichnung der Fahrrinne beachten. Es wird empfohlen, die Mäander bei fehlenden Hinweisen stets auf der Außenkurve auszufahren. Teilweise reichen die Buhnenköpfe weit in den Fluss hinein. Bei Hochwasser werden diese zudem überflutet und sind nicht mehr sichtbar. Es empfiehlt sich daher stets einen ausreichenden Sicherheitsabstand einzuhalten. Bei Unsicherheit über die Lage der Fahrrinne oder von Hindernissen sollte die Geschwindigkeit sofort reduziert und für Orientierung gesorgt werden.