Das Blaue Band der Elbe
im Norden Saschsen-Anhalts

 
Die Flusslandschaft im Norden Sachsen-Anhalts ist gekennzeichnet durch weite stimmungsvolle Auen- und Wiesenlandschaften der norddeutschen Tieflandebene. Östlich der Elbe dehnt sich ein sandiger Landstreifen von Jerichow bis Havelberg. Westlich des Flusses breitet sich das nur dünn besiedelte und überwiegend landwirtschaftlich geprägte Gebiet der Altmark. Es dominieren noch heute rote Backsteinbauten, das natürliche Baumaterial in der Flusslandschaft. Herausragend sind insbesondere die Kirchen und Klöster von Jerichow, Stendal und Havelberg sowie die mittelalterliche Kaiserstadt Tangermünde.
 
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In den Zeiten des Kalten Krieges war die Elbe durch die innerdeutsche Grenze von Nord- und Ostsee abgeschnitten, konnten Sportbootfahrer die West-Ost-Achse vom Ruhrgebiet über den Mittellandkanal und Elbe-Havel-Kanal bis zur Oder nicht durchgängig befahren. Freunde des Wassersports in der DDR mussten die für die Ausübung ihres Hobbys notwendigen Boote teils in Eigenregie herstellen. Auch wurde argwöhnisch darauf geachtet, dass keiner mit seinem Selbstbau versucht über die Flüsse oder Küstengewässer das Land zu verlassen. 
 
Diese vielen negativen Wirkungen für die Schifffahrt und den Wassertourismus in der jüngeren deutschen Geschichte haben jedoch auch dazu geführt, dass die Elbe im Gegensatz zu vielen westeuropäischen Binnengewässern von der jahrzehntelang grassierenden Betonier- und Ausbaumanie nahezu völlig verschont geblieben sind. Die Natur nahm sich in dieser Region seit jeher mehr Zeit und entwickelte sich über die Jahrhunderte. Heute gehört die Elbe zu den letzten großen naturnahen Flusslandschaften in Europa, deren Lauf kaum verändert wurde.